Wir engagieren uns Fair in Soest

Denn wir sind davon überzeugt, durch unser Engagement in diesem Laden, daran mitzuwirken, die Welt ein wenig fairer und gerechter zu machen.

Dafür suchen wir Menschen, die sich auch dafür engagieren und im Laden mitarbeiten wollen.

Sprechen Sie einfach die Menschen im Laden an.

Wir freuen uns auf Sie

In der Publikation «Mit bitterem Beigeschmack. Faire Handelspraktiken und existenzsichernde Einkommen – eine Chance für den Kaffeesektor?», vom Juni 2022 stellt das Forum Fairer Handel die aktuelle Situation auf dem weltweiten Kaffeemarkt dar. Dazu gibt es eine Broschüre als Zusammenfassung.

Kaffee ist eines der wichtigsten Handelsgüter weltweit

Trotz weltweiter Steigerung des Kaffeekonsums breitet sich die Armut unter den im Kaffeeanbau arbeitenden Menschen in den Anbauländern weiter aus, während konventionelle Kaffeekonzerne hohe Gewinne einfahren.

Der Anteil der weltweiten Einnahmen aus dem Kaffeegeschäft ist in den Anbauländern um zwei Drittel in den letzten 30 Jahren gesunken – von ehemals 30 Prozent auf heute 10 Prozent. 5 Handelshäuser kontrollieren 50 Prozent des Rohkaffeehandels. 10 Röstereien rösten 35 Prozent des weltweiten Kaffees.
In Deutschland teilen sich 5 Lebensmitteleinzelhändler fast 80 Prozent des nationalen Handels. Nur 6 Prozent des in Deutschland getrunkenen Kaffees kommt aus Fairem Handel. So weit diese Zahlen zur Einstimmung.

Im Weltmarktpreis spiegeln sich die Produktionskosten nicht wider. Die Rekordernte eines Landes gibt den Preis vor, egal, wie die Ernten in anderen Ländern ausfallen. Genauso wenig werden gestiegene Kosten, wie beispielsweise höhere Mindestlöhne oder Betriebskosten berücksichtigt. Oft bezahlen die Farmer:innen ihren Erntehelfern mehr, als sie selbst verdienen.

Der Faire Handel fordert einmal mehr verbindliche Rahmenbedingungen, die der preislichen Handelslogik entgegenstehen und die zu existenzsichernden Einkommen und Löhnen führen, die entlang der gesamten Lieferkette eingehalten werden müssen.

Am 1. Dezember hat sich der Rat der Europäischen Union auf ein Lieferkettengesetz geeinigt, das  – so Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – Umwelt- und Sozialdumping schwerer macht. Die neuen Standards reichten über nationale Gesetze, wie etwa in Deutschland und Frankreich, hinaus. Das Gesetz soll alle Zulieferer in die Pflicht nehmen, wodurch die zurzeit noch in Deutschland erlaubten Zwischengesellschaften genauso in die Verantwortung gezogen werden sollen. Wird das Gesetz im nächsten Mai vom Parlament abgesegnet, könnten Opfer zivilrechtliche Haftungen einklagen. Allerdings ist die Verpflichtung an Größe und Umsatz des Unternehmens geknüpft. Der Einsatz für einen echten fairen Handel ist also weiter nötig.

 

Der Blog geht in die Winterpause. Im Februar geht es weiter.

Fairer Handel und Klimaschutz

Zu Beginn der COP 27 sah UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Menschheit auf dem Highway zur Hölle. Dieser Highway ist gebaut durch die Lebensweise vor allem im reicheren Teil dieser Welt. Die Einsicht, was von Menschen gemacht wird, kann auch geändert werden, trägt das Engagement für eine gerechte Welt ohne Armut und Unterdrückung. Das sind die großen Aufgaben, die der Club of Rome in seinem aktuellen Bericht ausgemacht hat, neben dem Einsatz für eine regenerative und naturverträgliche Landwirtschaft und für eine umfassende Energiewende sowie für die Gleichstellung der Frauen. Leider wurde bei der internationalen Konferenz die Abfahrt verpasst.

In einer Welt, in der die Profitmaximierung die Wirtschaft bestimmt, bleiben alle Aktivitäten zum Klimaschutz und damit für alle daran geknüpften Bereiche in ihrer Wirkung stark gebremst.

Der Faire Handel praktiziert seit Jahrzehnten einen Handel, der die Grundlage für alle vom Club of Rome ausgemachten dringlichen Aufgaben bietet. Durch langfristige Handelsverträge, das gemeinsame Tragen der Risiken, durch angemessene Preise der Waren, mit Prämien für soziale Entwicklung und Verbesserung der Bildung, mit der Unterstützung bei der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft und anderen Anpassungsmaßnahmen.
Neben aller Unterstützung ihrer Handelspartner nehmen die Handelsorganisationen auch den eigenen CO2-Ausstoß in den Blick, den sie so klein halten, wie möglich. Dabei bleiben sie nicht stehen, sondern suchen nach weiteren Maßnahmen.

Was wäre, wenn durch mutige politische Entscheidungen diese Art des Handelns, das dem Gemeinwohl aller und allem dient, zur Normalität würde.

Wo der politische Gestaltungswille der Verantwortlichen fehlt, kann jede:r durch das eigene Verhalten zeigen, dass die notwendigen Veränderungen möglich und gefordert sind. Dazu gehört ein wohlüberlegter, bewusster Konsum. Dazu gehört das eigene Verhalten. Dazu gehören auch die Erwartungen, zum Beispiel an das Ausmaß aller Arten der Beleuchtung, gerade jetzt in der Winterzeit.

Energie, die gar nicht erst verbraucht wird, muss nicht aus fossilen Quellen und aus Ecken dieser Welt bezogen werden, die sich weder um Menschenrechte, noch um Klima- und Umweltschutz scheren.

Heute gibt es ein bisschen aus der Geschichte der Weltladenbewegung zu lesen.

Ein Weltladen gehört längst zu fast jedem Stadtbild. Doch wie hat alles angefangen?

Nach Deutschland schwappt die Fair Trade Bewegung aus den Niederlanden und Großbritannien herüber, wo sie sich schon in den 1960er Jahren sammelte, um Kritik an der staatlichen Entwicklungspolitik zu üben und konkrete Projekte zu unterstützten. 1970 wird die Aktion Dritte Welthandel – A3WH – gegründet. Nur wenige Jahre später öffnete der erste Weltladen Deutschlands in Stuttgart seine Tür mit geregelten Öffnungszeiten. Mitte der 1970er Jahre nimmt die Bewegung fahrt auf, mit der Gründung des Weltladendachverbandes, mit 10 Weltläden bundesweit. An die hellbraunen, groben Tragetaschen mit der Aufschrift – «Jute statt Plastik» – können sich sicher noch viele erinnern. Diese Aktion startet 1978. Es geht Schlag auf Schlag weiter. Die ersten Bioläden betreten auch als Partner die Bühne. Jetzt ist es möglich, politische Kaufentscheidungen zu treffen. Der erste Nicaragua-Kaffee wird direkt importiert, um den Bauern ein besseres Einkommen zu sichern und auf die politische Situation im Land aufmerksam zu machen. Bis 1990 gründen sich verschiedene Fair Handels Akteure, die sich in der WFTO – World Fair Trade Organisation – bündeln. Jetzt richtet sich die Arbeit auf das Motto aus – «Global denken, lokal handeln». Fair Trade Produkte ziehen in die Supermärkte ein. Das Fair Trade Siegel wird geboren, die «Konvention der Weltläden» veröffentlicht. Und wieder beginnt ein neues Jahrzehnt mit der nächsten Entwicklungsstufe, in der die Vernetzung und Kooperation im Mittelpunkt der Arbeit bis heute steht. Dazu wird 2001 zum ersten Mal die «Faire Woche» veranstaltet, ein Jahr später das Forum fairer Handel gegründet und 2004 nimmt das Fair Trade Advocacy Office in Brüssel seine politische Lobbyarbeit für den fairen Handel auf, formal gegründet wird es 2010.
Der Basiskurs Fairer Handel des Weltladendachverbandes führt durch die Welt des Fairen Handels.
In der Bewegung sind die beiden Bereiche seit Beginn fest verankert: der Faire Handel selbst und die politische Lobbyarbeit, die durch Informations- und Bildungsarbeit ergänzt wird. Der Blick in die Geschichte und in die vielen Porträts zeigen doch, wie wichtig erste Schritte für die Suche nach den richtigen Wegen sind, Veränderungen anzuschieben.

Liebe Orangenfreundinnen und Orangenfreunde,

auch in diesem Jahr startet wieder die Aktion „Süß statt bitter“ – Orangen ohne Sklaverei und ohne Gift!
so fair, der Weltladen in Soest, ist wieder dabei.

Auf den Orangenplantagen in Italien werden viele afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die selbst unter dem Preisdruck von
Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. SOS Rosarno in Kalabrien
zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her, ohne Zwischenstufen des
Handels. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben. SOS Rosarno vertreibt nur Orangen von Öko-Betrieben und
beschäftigt die Migranten mit regulären Arbeitsverträgen und zahlt ihnen Tariflöhne sowie Sozialbeiträge.

Zudem unterstützt SOS Rosarno die Flüchtlingsarbeit der Waldenser Kirche – das Projekt „Mediterranean Hope (MH)“. MH versucht das Leben der
Erntehelfer in und um Rosarno zu verbessern. So werden in dem Projekt „Lichter auf Rosarno“ Fahrräder von Erntehelfern mit Lampen ausgestattet und in
ihren Zeltsiedlungen Solarlampen installiert. Zudem wurde 2022 das „Haus der Würde“ etabliert. Dieses Haus bietet Erntehelfern menschenwürdige
Unterkünfte und zudem für Initiativen die Möglichkeit sich zu treffen. Ein Teil des Erlöses aus dem Orangenverkauf wird für diese Projekte verwendet.

Seien Sie (wieder) dabei! Genießen Sie die leckeren Orangen und unterstützen Sie damit Menschen, die diese Hilfe dringend brauchen. Bringen Sie z.B.
aus Anlass von Nikolaus Menschen in Ihrem Freundeskreis auf den Geschmack nach mehr Fairness und Gerechtigkeit!

Die erste Lieferung kommt um den 29.11.2022. Dazu geben Sie Ihre Bestellung bitte bis zum 08.11.2022 [12:00 Uhr] auf.
Nutzen Sie dazu wieder die E-Mail-Adresse

     Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wie im letzten Jahr werden Kisten mit 10 kg Orangen angeboten. Die Kiste kostet nunmehr 32,- € (nach 30,- € bei den letzten Lieferungen).
Unmittelbar vor dem Liefertermin werden Sie wieder per mail benachrichtigt, wann genau Sie die Orangen abholen können. Das erfahren wir leider immer
erst sehr zeitnah von der Spedition. Die Firma Horstmann im Warsteiner Weg 6 in Soest stellt wieder ihre Räume für die Abholung bereit.

Es wird dann noch zwei weitere Lieferungen um den 7.2.2023 und den 7.3.2023 geben. Dazu bekommen Sie auf diesem Weg eine Nachricht.

Viele Grüße und eine schöne Kirmes

Thomas Fiebig

so fair Weltladen Soest
www.so-fair.org