Mit dem Motto «Fair – und kein Grad mehr» geht es in diesem Jahr bei der Fairen Woche um Klimagerechtigkeit. Was bedeutet das?

Klimagerechtigkeit

Die Klimakrise ist eine soziale Krise, keine Wetterkrise. Das dürfte nicht mehr überraschend klingen. Es sind die herrschenden Machtverhältnisse in der Welt, die es einem großen Teil der Weltbevölkerung, vor allem im globalen Süden, unmöglich, mindestens aber sehr schwer machen, sich an das sich aufheizende Klima anzupassen, während ein kleinerer Teil der Weltbevölkerung, im globalen Norden, für die dramatische Beschleunigung der Veränderungen seit der Industrialisierung verantwortlich ist und die Möglichkeiten zur Anpassung und zur Beseitigung der Schäden hat. Auch die nachfolgenden Generationen werden mit Dürren, Stürmen und Überschwemmungen leben müssen, ohne etwas zu diesen Extremverhältnissen beigetragen zu haben.

Mit Klimagerechtigkeit der Klimakrise begegnen

Dazu muss zunächst auf die Auswirkungen der Klimakrise auf die Handelspartner im globalen Süden geschaut werden:

Die steigenden Temperaturen verschlechtern die Wachstumsbedingungen, so weichen Kaffeeproduzenten in höhere Lagen aus, wo sie Wälder roden. Das verschärft die Situation und ist nur begrenzt möglich. Dazu breiten sich Pflanzenkrankheiten aus, wie der Kaffeerost, was die Ernten stark vermindert und bis zum Totalausfall führen kann. Steigende Temperaturen und steigende Luftfeuchtigkeit erschweren außerdem die Arbeitsbedingungen, sowohl in der Landwirtschaft, wie in Werkstätten und Fabriken. Schimmelpilze befallen die Produkte. Niederschläge fallen in anderen Zeiten oder in ungewöhnlichen Mengen, was ebenfalls zu Ernteausfällen führt. Dazu schädigen oder zerstören gar unwetterartige Regenfälle unter anderem Straßen, über die die Produkte Häfen, Märkte erreichen sollen. Die Existenzbedrohung vor allem für Kleinbäuer:innen und Produzenten dürfte leicht zu erkennen sein.

Der faire Handel zeigt: Das muss nicht sein. Seine Prinzipien helfen mit, die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen (Sustainable Development Goals – SDG), bezogen auf die Bewältigung der Klimakrise sind es das Ziel 7 – bezahlbare und saubere Energie und 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz.

Der Faire Handel trägt seinen Beitrag zur Klimagerechtigkeit auf verschiedene Weise bei. So setzt er sich für ein Wirtschaftssystem ein, das nicht auf der Ausbeutung von Natur und Mensch beruht. Er unterstützt die Handelspartner bei der Anpassung an die Folgen der Klimawende. Die Fairhandelsakteure im Norden und im Süden wirtschaften möglichst klimaschonend. Dazu kommen Bildungs-und Informationsarbeit und nicht zuletzt die politischen Forderungen, die an Entscheidungsträger:innen auf verschiedenen Ebenen adressiert werden.

In den folgenden Einträgen wird es noch konkreter.

Quelle