Dattelproduzenten in der Sahara – Tunesien
An die Exportfirma Beni Ghreb liefern etwa 100 Produzenten ihre Bio-Datteln. Seit 2005 arbeiten sie mit der Gepa zusammen. Inzwischen sind 200 versicherungspflichtige Arbeitsplätze für Frauen in der Verarbeitung der Früchte entstanden, dazu kommen Arbeitsplätze in der Verpackung.
Doch die Klimakatastrophe ist hier heftig zu spüren. Durch die zunehmende Trockenheit und die steigende Hitze bleiben die Datteln zu klein und sind weniger saftig, so konnten 2021 30 Prozent der Ernte nicht vermarktet werden. Arbeit gibt es deshalb zurzeit nur noch für sieben bis acht Monate im Jahr, Arbeitsplätze verschwinden, die Jungen wandern in die Städte ab – oder sie steigen auf Boote nach Lampedusa. Was früher, mit ausreichenden Niederschlägen, für die Bauernfamilien und zwei bis drei Arbeiter ausreichte, reicht nun oft kaum noch für die Bäuer:innen. Die Drei-Etagen-Wirtschaft aus Datteln, Gemüse und Obstbäumen braucht Wasser.
Teil der Lösung sind gemahlene Datteln als Zuckerersatz, zum Beispiel für die Klimaschokolade von Gepa – #choco for change vegan. Mit dem Gewinn konnte eine zweite Mahlmaschine gekauft werden, die eine bessere Pulverqualität bietet und größere Mengen verarbeiten kann. Dazu gesellen sich ein Trockner und ein Feuchtigkeitsmesser – alles Instrumente für die Qualitätssteigerung.
20 Cent des Verkaufspreises der #choco change dienen als Klimaschutzbeitrag, so können Solarpumpen zur Bewässerung der Dattelpalmen eingesetzt werden.
Ein weiteres Beispiel, wie angemessene Preise und eine echte Zusammenarbeit Spielraum verschaffen, auf neue Herausforderungen reagieren zu können. Dahinter steckt auch das Bewusstsein dafür, dass die Lieferant:innen nichts ohne die Produzent:innen sind, ein fairer Umgang also allen nützt.
Der WL-Blog geht in die Sommerpause, am 6. September geht es weiter.