Am 12. Juni soll mit dem Tag der Kinderarbeit an zurzeit mehr als 160 Millionen Kinder erinnert werden, die Arbeit in Art und Ausmaß leisten, die ihrer Entwicklung, Bildung und ihrer Gesundheit schaden.

Kinderarbeit

Im Vorfeld zum Tag der Kinderarbeit am 12. Juni tagte Mitte Mai zum fünften Mal die «Global Conference on the Elimination of Child Labour» in Durban in Südafrika. Kinderarbeit zu bekämpfen – dazu haben sich bereits 1999 alle 193 UN-Mitgliedsstaaten bis 2030 verpflichtet. Enthalten ist die Verpflichtung im 8. der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, das für menschenwürdige Arbeit und nachhaltiges Wirtschaftswachstum steht. Doch das Ziel liegt noch weit entfernt. Inzwischen sogar noch weiter, nachdem sie in den letzten zwanzig Jahren nach und nach zurückging, kehrt sich der Prozess laut ILO – der Internationalen Arbeiter Organisation – allmählich um. Dabei geht es um teils schwere bis gefährliche Arbeit in der Landwirtschaft, dem Bergbau und in der Textilindustrie. Grund dafür, dass über 160 Millionen Kinder arbeiten, sind Bevölkerungswachstum, wiederkehrende Krisen, extreme Armut – die durch die Covid-19-Pandemie verstärkt wird – und unzureichende soziale Absicherung.
Auf der Konferenz in Durban diskutierten die Teilnehmer in den Bereichen Landwirtschaft, Klimawandel, Bildung, globale Lieferketten – und welchen Beitrag sie zur Kinderarbeit leisten.
Zum ersten Mal erhielten Kinder ihr eigenes Gremium, denn schließlich geht es um sie. Als grundlegende Ursachen dafür, dass so viele Kinder Arbeiten müssen, benennen sie Armut und die Arbeitslosigkeit der Eltern. Einer, der es dank eines Stipendiums geschafft hat, der Arbeit als Kind zu entkommen und zu studieren, ist heute Anwalt, wie er sagt, für die Kinder, die auf ihn gefolgt sind. Wir müssen jetzt handeln – sagt er – die Kinder können nicht warten, sie brauchen jetzt ihre Rechte!

Die Akteure des fairen Handels bemühen sich seit Jahrzehnten genau darum: Faire Arbeitsbedingungen und Lebensperspektiven, gerade für die Menschen im globalen Süden, dort, wo die meisten Kinder arbeiten müssen, um ihre Familien zu unterstützen, statt zur Schule zu gehen. Dabei  – um es noch einmal zu betonen – spielt Bildung die entscheidende Rolle, der Armut zu entkommen. Also führt der direkte Weg zum Erfolg über den Kampf gegen Armut. Dafür brauchen die Menschen eine sichere Lebensgrundlage. Um das auf breiter Ebene zu erreichen, braucht es endlich ein Wirtschaften, von dem alle profitieren. Was dazu nötig ist, gibt es alles längst.

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